Im zweiten Teil haben wir über die Verlaufsformen und Therapiemöglichkeiten der Parodontitis gesprochen. Im dritten und letzten Teil wollen wir uns mit den Auswirkungen einer Parodontitis auf den Körper beschäftigen.
Unter einer behandlungsbedürftigen Parodontitis leiden etwa 60 Prozent der deutschen Bevölkerung (BZB 11/2013). Da eine Entzündung des Zahnhalteapparats sich aber nicht nur auf diesen Bereich beschränkt, sondern auch Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben kann, wollen wir diese abschließend beleuchten.
Parodontitis und kardiovaskuläres Risiko (Herzinfakt, etc.)
Aktuelle Studien belegen, dass häufig ein direkter Zusammenhang zwischen einer starken Parodontitis und einem kardiovaskulären Risiko besteht (BZB 11/2013).
Gelangen beispielsweise die krankhaften Erreger in die Blutbahn, können sie sich durch ihre spezielle Oberfläche an die Gefäßwände anheften und eine Funktionsstörung der Gefäße verursachen. Durch chronische Entzündungen können Blutgefäße empfänglich für ungesunde Blutfette werden woraus sich eine Atherosklerose (Verkalkung der Gefäße) entwickeln. Im weiteren Verlauf ist dadurch das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt stark erhöht.
Parodontitis und Diabetes mellitus
Eine Parodontitis erhöht die Insulinresistenz und kann daher einen Diabetes mellitus auslösen oder bei einem bereits bestehenden Diabetes die korrekte Einstellung des Blutzuckerspiegels erschweren. Deshalb ist es insbesondere für Diabetes-Patienten ratsam, sich regelmäßig zahnärztlich untersuchen zu lassen. Dadurch kann Diabetes frühzeitig erkannt und falls nötig behandelt werden bevor Schäden im Körper entstehen. Erwiesenermaßen kann eine Parodontitisbehandlung den Blutzuckerspiegel senken und die Einstellung des Diabetes mellitus Typ 2 verbessern (BZB 11/2013).
Schwangerschaft und Parodontitis
Frauen leiden während der Schwangerschaft häufig an Zahnfleischentzündungen. Diese Schwangerschaftsgingivitis kann manchmal einen schweren Verlauf haben und verantwortlich sein für Schwangerschaftskomplikationen. Es ist wichtig, dass bestehende und entstehende Entzündungen so schnell wie möglich therapiert werden. Es wird wissenschaftlich diskutiert, ob eine Parodontitis und deren Bakterien ein mögliches Risiko für Frühgeburten und untergewichtige Säuglinge darstellt (BLZK).
Abschließend bleibt festzuhalten, dass durch regelmäßige zahnärztliche Vorsorge mit professioneller Prophylaxe nicht nur die Mundgesundheit sondern auch die Allgemeingesundheit verbessert werden kann.